Mit 31.367 Klienten/Patienten in ambulanten und stationären Einrichtungen sind cannabisbezogene Störungen die zweitbedeutendste Hauptdiagnose hinsichtlich der Anzahl der zu betreuenden bzw. zu behandelnden Personen. Mit einem Verhältnis von 1:5,2 findet sich ein hoher Männeranteil mit dieser Hauptdiagnose (in ambulanten und stationären Einrichtungen). Die Hauptdiagnose Cannabis hängt häufig noch mit einem problematischen Konsum von Tabak (ambulant: 36%, stationär: 80%), Alkohol (ambulant: 24%, stationär: 55%), Amphetaminen (ambulant: 19%, stationär: 50%), Kokain (ambulant: 8%, stationär: 25%) und MDMA (ambulant: 7%, stationär: 18%) zusammen. Cannabiskonsumenten sind im Mittel die jüngsten unter den Suchtklienten/-patienten (ambulant: 25 Jahre, stationär: 27 Jahre). Demnach zeigt sich hier ein hoher Anteil an Personen, die sich noch in schulischer oder beruflicher Ausbildung befinden und vor allem im stationären Bereich eine hohe Erwerbslosigkeit aufweisen (ambulant: 31%, stationär: 56%). Personen mit cannabisbezogenen Störungen befinden sich im Vergleich zu Personen mit anderen substanzbezogenen Störungen seltener in festen Beziehungen (ambulant: 29%, stationär: 30%). Hinsichtlich der Behandlungsdauer zeigt sich ein gespaltenes Bild: Im ambulanten Bereich zählen die Betreuungen von Cannabisklienten zu den kürzesten (im Mittel 170 Tage), während sie im stationären Bereich zu den längeren gehören (98 Tage). Diese Ambivalenz spiegelt sich auch in der Art der Behandlungsbeendigung wieder: Ambulant betreute Cannabisklienten weisen mit 63% im Vergleich zu den anderen Hauptdiagnosen einen hohen Anteil an planmäßigen Beendigungen (Spitzenwert Alkohol mit 68%) auf, während die Planmäßigkeit im stationären Bereich mit 66% deutlich hinter den „Spitzenreitern“ (Alkohol: 85%, pathologisches Glücksspielen: 85%) zurückbleibt.