Die diagnostischen Informationen zu den in den Einrichtungen betreuten/behandelten Personen beruhen auf der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) der WHO (Weltgesundheitsorganisation; Dilling, Mombour & Schmidt, 2013). Die Hauptdiagnose orientiert sich an dem für den jeweiligen Klienten/Patienten und dem für den jeweiligen Betreuungs-/Behandlungsfall primären Problem. Darüber hinaus erlaubt der KDS die Vergabe weiterer Diagnosen, um Komorbiditäten oder polyvalente Konsummuster abzubilden. Die Verteilungen der Hauptdiagnosen unter den Klienten/Patienten in ambulanten und stationären Einrichtungen zeigen die folgenden Abbildungen.
Ähnlich wie in den Vorjahren stellen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich Personen mit Störungen aufgrund des Konsums von Alkohol, Cannabis und Opioiden die drei größten Hauptdiagnosegruppen dar (Brand, Steppan, Künzel & Braun, 2014). Dabei sind alkoholbezogene Störungen die häufigste Hauptdiagnose (ambulant: 50,4%, stationär: 71,5%), gefolgt von Cannabis (ambulant: 16,6%, stationär: 7,8%) und Opioiden (ambulant: 14,6%, stationär: 6,3%). Weitere häufige Hauptdiagnosen sind Probleme aufgrund des Konsums von Kokain bzw. Crack (ambulant: 2,3%, stationär: 1,9%) und Stimulanzien (MDMA und verwandte Substanzen, Amphetamine, Ephedrin, Ritalin etc.) (ambulant: 6,3%, stationär: 5,2%). Pathologisches Glücksspielen (PG) ist der sechste große Hauptdiagnosebereich (ambulant: 6,3%, stationär: 2,9%).