Im ambulanten Bereich liegt die durchschnittliche Betreuungsdauer zwischen 168 und 420 Tagen. Personen mit einer opioidbezogenen Störung weisen eine deutlich längere Betreuungsdauer auf als die übrigen Hauptdiagnosegruppen und zudem einen deutlich höheren Anteil an Betreuungen, die über einen Zeitraum von mehr als 24 Monaten andauern. Mit Ausnahme der Hauptdiagnose Opioide zeigen sich ambulant nur geringe Unterschiede zwischen den Hauptdiagnosegruppen (siehe Abbildung 21).
Im stationären Bereich liegt die mittlere Behandlungsdauer bei 73-110 Tagen. Die kürzeste Behandlungsdauer weisen Patienten mit Störungen aufgrund von Pathologischen Glücksspielen (73 Tage) und Alkohol (81 Tage) auf, die im Mittel längste Behandlungsdauer Patienten mit stimulanzienbezogenen Störungen (110 Tage). In nahezu allen Gruppen dauerte keine Behandlung länger als sechs Monate (siehe Abbildung 22).
Ein Vergleich der Betreuungs-/Behandlungsdauer bei Klienten/Patienten mit planmäßiger und unplanmäßiger Beendigung der Betreuung/Behandlung ist in Abbildung 23 dargestellt. Hier zeigen sich sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich deutliche Unterschiede in der durchschnittlichen Betreuungs-/Behandlungsdauer von Personen mit planmäßiger und unplanmäßiger Beendigung. Im ambulanten Bereich ist die durchschnittliche Betreuungsdauer bei planmäßigen Beendigungen über alle Hauptdiagnosegruppen (bis auf Opioide) hinweg höher als bei unplanmäßigen Beendigungen. Dies ist vor allem bei den Hauptdiagnosegruppen Alkohol, Kokain und pathologischem Glückspielen der Fall. Die geringsten Unterschiede zeigen sich bei Betreuungen aufgrund einer Cannabisabhängigkeit. Im stationären Bereich zeigen sich noch deutlichere Unterschiede zwischen planmäßigen und unplanmäßigen Beendigungen. Hier ist die durchschnittliche Behandlungsdauer bei unplanmäßig beendeten Behandlungen in allen Hauptdiagnosegruppen um mehr als die Hälfte verkürzt. Der größte Unterschied ergibt sich hier bei stimulanzienbezogenen Störungen (planmäßig: 134 Tage, unplanmäßig: 59 Tage).