Hauptdiagnose Pathologisches Glücksspielen
Mit 12.018 Hauptdiagnosen pathologisches Glücksspielen in ambulanten und stationären Einrichtungen hat diese nicht stoffgebundene Sucht mehr Fallzahlen als die Hauptdiagnosegruppe Kokain und rangiert hinsichtlich der Fallzahl der betreuten/behandelten Personen hinter Alkohol, Cannabis, Opioiden und Stimulanzien auf Platz fünf. Mit einem Verhältnis von 1:7,3 zeigt sich hier der größte Männeranteil, der damit den der substanzbezogenen Störungen übertrifft (in ambulanten und stationären Einrichtungen). Die Hauptdiagnose pathologisches Glücksspielen hängt häufig mit folgenden Zusatzdiagnosen zusammen: Alkohol (ambulant: 11%, stationär: 31%), Tabak (ambulant: 25%, stationär: 56%), Cannabis (ambulant: 6%, stationär: 17%) sowie gelegentlich auch Kokain (ambulant: 2%, stationär: 5%) und Amphetamine (ambulant: 2%, stationär: 7%). Pathologische Glücksspieler zählen innerhalb der Suchthilfe zu den älteren Personen (ambulant: 35 Jahre, stationär: 37 Jahre). Störungen im Zusammenhang mit pathologischem Glücksspielen gehen im Vergleich zu den stoffgebundenen Störungen seltener mit Erwerbslosigkeit einher (ambulant: 21%, stationär: 38%) und ein größerer Anteil befindet sich in festen Beziehungen (ambulant: 51%, stationär: 41%). Pathologische Glücksspieler weisen im Vergleich zu Personen mit substanzgebundenen Störungsbildern sowohl im ambulanten Bereich (186 Tage) als auch im stationären Bereich (73 Tage) eine relativ kurze Behandlungsdauer auf. Je nach Einrichtungstyp zeigen sich unterschiedlich hohe Erfolgsraten: Während im ambulanten Bereich die Planmäßigkeit der Beendigung der Behandlung mit 55% relativ niedrig ist (Spitzenwert Alkohol mit 68%), weisen pathologische Glücksspieler im stationären Bereich mit 82% die zweithöchste Planmäßigkeitsrate auf.