Hauptdiagnose Stimulanzien
Mit 13.969 Klienten/Patienten in ambulanten und stationären Einrichtungen hat die Hauptdiagnosegruppe Stimulanzien die Hauptdiagnosegruppe Kokain seit einigen Jahren hinsichtlich der Fallzahlen deutlich überholt. Mit einem Verhältnis von 1:2,5 gibt es mehr Männer mit stimulanzienbezogenen Störungen als Frauen (in ambulanten und stationären Einrichtungen). Personen mit einer Hauptdiagnose Stimulanzien weisen häufig noch folgende Zusatzdiagnosen auf: Cannabis (ambulant: 47%, stationär: 69%), Alkohol (ambulant: 26%, stationär: 52%), Tabak (ambulant: 29%, stationär: 84%), Halluzinogene (ambulant: 6%, stationär: 18%) und Heroin (ambulant: 4%, stationär: 9%). Personen mit einer Störung aufgrund von Stimulanzien gehören durchschnittlich zu den jüngeren (ambulant: 29 Jahre, stationär: 29 Jahre). Sie sind zu einem hohen Anteil erwerbslos (ambulant: 46%, stationär: 63%) und befinden sich im Vergleich zu Personen mit anderen Substanzstörungen seltener in festen Beziehungen (ambulant: 35%, stationär: 31%). Hinsichtlich der Behandlungsdauer liegen stimulanzienbezogene Störungen im ambulanten Setting im mittleren Bereich (214 Tage im Schnitt), im stationären Bereich machen sie mit durchschnittlich 110 Tagen die längste Behandlungsdauer aus. Mit einem Anteil von 58% planmäßigen Beendigungen im ambulanten (Spitzenwert Alkohol mit 68%) und 69% im stationären Bereich (Spitzenwert Alkohol: 85%) liegen Personen mit stimulanzienbezogenen Störungen im Mittelfeld.