Die Auswertungen für die DSHS basieren auf dem deutschen Kerndatensatz zur Dokumentation im Bereich der Suchtkrankenhilfe (KDS) (mehr unter https://www.suchthilfestatistik.de/kds/kds-manual/). Die Tabellenbände stellen Kreuztabellen aus einzelnen Items (erfasste Merkmale) des KDS dar und berücksichtigen unterschiedliche Stichproben und Filter. Im Folgenden werden diese Stichproben und Filter als "Läufe" bezeichnet. Hierbei wird zwischen „Standardläufen“, die jedes Jahr sowohl für die Gesamtpopulation als auch stratifiziert nach Geschlecht durchgeführt werden und jahresweise wechselnden „Sonderläufen“, die einmalige vorab definierte Fragestellungen adressieren, unterschieden.
In diesem Lauf sind alle Betreuungsepisoden enthalten, die innerhalb eines Jahres dokumentiert wurden, unabhängig davon, ob die Maßnahme im Auswertungsjahr begonnen bzw. beendet wurde, oder ob es sich um Übernahmen aus dem Vorjahr bzw. ins Folgejahr handelt. So lassen sich auch Langzeitbetreuungen abbilden.
Dieser Lauf umfasst Betreuungsepisoden, die innerhalb des Jahres begonnen oder beendet wurden. Übernommene Fälle aus dem Vorjahr und Übernahmen in das Folgejahr bleiben unberücksichtigt. Damit lassen sich aktuelle Veränderungen beobachten. Die Zugänge-Stichprobe wird dabei für Basis-, Verwaltungs-/Zugangs-, soziodemographische sowie Konsum- und Diagnosedaten, die Beender-Stichprobe für Angaben zu Maßnahmen/Interventionen und Abschlussdaten herangezogen.
Dieser Lauf enthält lediglich Betreuungsepisoden, die im Laufe des Jahres abgeschlossen wurden. Diese Selektion wird vor allem für den stationären Bereich verwendet, wo Entlass-Jahrgänge die übliche Bezugsgröße für Leistungserbringer*innen und Kostenträger darstellen.
Dieser Lauf enthält nur die Betreuungsepisoden von Personen, die vor der aktuell dokumentierten Episode noch niemals suchtbezogene Hilfe in Anspruch genommen haben.
Dieser Lauf lässt Personen, die lediglich für einen einzigen Kontakt in der Einrichtung vorstellig wurden, unberücksichtigt. Dadurch wird der Anteil fehlender Werte für viele Variablen gesenkt, da im ambulanten Setting über Basisvariablen hinaus gehende Informationen häufig erst im Verlauf der Betreuung, also nach mehreren Kontakten, erfasst werden. Im stationären Setting besteht die Behandlungsepisode definitionsgemäß aus einem einzigen (eine gewisse Zeitspanne umfassenden) Kontakt, so dass hier die Regelung für Einmalkontakte nicht greift.
Auf europäischer Ebene (treatment demand indicator/TDI; European Monitoring Center for Drugs and Drug Addiction, 2012) soll jeweils die erste Inanspruchnahme suchtbezogener Hilfen im jeweiligen Jahr berichtet werden. Anhand einer KDS-Filterfrage werden daher Fälle ausgeschlossen, die im laufenden Jahr bereits suchtbezogene Hilfen in Anspruch genommen haben. Ergänzend wird die Stichprobe mit der ersten Betreuungsepisode in der jeweiligen Einrichtung berücksichtigt.
Schwarzkopf, L., Braun, B., Specht, S., Dauber, H., Strobl, M., Künzel, J., Klapper, J., Kraus, L. & Pfeiffer-Gerschel, T. (2020). Die Deutsche Suchthilfestatistik – DSHS. Eine Einführung in Datenerfassung, Datensammlung, Datenverarbeitung und Auswertungen. Fachbeitrag Konturen. Online verfügbar unter https://www.konturen.de/fachbeitraege/die-deutsche-suchthilfestatistik-dshs/
IFT Institut für Therapieforschung
Leopoldstraße 175
80804 München
Tel. +49 89 360804-0
Fax +49 89 360804-19
Email: ift@ift.de