Im ambulanten Bereich liegt die durchschnittliche Betreuungsdauer zwischen 170 und 400 Tagen. Personen mit einer opioidbezogenen Störung weisen eine deutlich längere Betreuungsdauer auf als die übrigen Hauptdiagnosegruppen und zudem einen deutlich höheren Anteil an Betreuungen, die über einen Zeitraum von mehr als 24 Monaten andauern. Mit Ausnahme der Hauptdiagnose Opioide zeigen sich ambulant nur geringe Unterschiede zwischen den Hauptdiagnosegruppen.
Im stationären Bereich liegt die mittlere Behandlungsdauer bei 75-109 Tagen. Die kürzeste Behandlungsdauer weisen Patienten mit Störungen aufgrund von Pathologischen Glücksspielen (75 Tage) und Alkohol (82 Tage) auf, die im Mittel längste Behandlungsdauer Patienten mit stimulanzienbezogenen Störungen (109 Tage). In nahezu allen Gruppen dauerte keine Behandlung länger als sechs Monate.
Bei einem Vergleich der Betreuungs-/Behandlungsdauer bei Klienten/Patienten mit planmäßiger und unplanmäßiger Beendigung der Betreuung/Behandlung zeigen sich sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich deutliche Unterschiede in der durchschnittlichen Betreuungs/Behandlungsdauer von Personen mit planmäßiger und unplanmäßiger Beendigung. Im ambulanten Bereich ist die durchschnittliche Betreuungsdauer bei planmäßigen Beendigungen über alle Hauptdiagnosegruppen hinweg höher als bei unplanmäßigen Beendigungen. Dies ist vor allem bei den Hauptdiagnosegruppen Alkohol, Kokain, Stimulanzien und pathologischem Glückspielen der Fall. Die geringsten Unterschiede zeigen sich bei Betreuungen aufgrund einer Opioid- und Cannabisabhängigkeit. Im stationären Bereich zeigen sich noch deutlichere Unterschiede zwischen planmäßigen und unplanmäßigen Beendigungen. Hier ist die durchschnittliche Behandlungsdauer bei unplanmäßig beendeten Behandlungen in allen Hauptdiagnosegruppen um mehr als die Hälfte verkürzt. Der größte Unterschied ergibt sich hier bei stimulanzienbezogenen Störungen (planmäßig: 134 Tage, unplanmäßig: 59 Tage).